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Fünf Kunsthochschulen

Studentin beim Siebdruck © SMWK/Floss

Fünf renommierte Kunsthochschulen gibt es im Freistaat Sachsen: die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, die Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig, die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, die Hochschule für Bildende Künste Dresden sowie die Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Sie zeichnen sich durch das besondere Verhältnis von künstlerischer, pädagogischer und wissenschaftlicher Bildung aus. Im Zentrum ihres Selbstverständnisses steht die künstlerische Praxis. 

Ein Studium an einer dieser Ausbildungsstätten zeichnet sich durch reizvolle Gegensätze zwischen künstlerischen Traditionen und modernen Techniken aus. Es bedarf kreativer, handwerklicher und wissenschaftlicher Fähig- und Fertigkeiten. In der Regel sind für die Zulassung zum Studium Eignungsprüfungen erforderlich. Ein fester Bestandteil dieser Ausbildung ist zudem die Zusammenarbeit der Kunsthochschulen mit namhaften Orchestern, Theatern, Opernhäusern und Kunstsammlungen des Freistaates Sachsen.

Die Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig bietet ein breites und praxisnahes Ausbildungsspektrum in Klassik, Alte Musik, Jazz/Popularmusik, Schauspiel und Dramaturgie, Schulmusik, Musikpädagogik, Musikwissenschaft und Kirchenmusik. Die HMT Leipzig versteht ihren Kernauftrag in der professionellen Ausbildung von Berufsmusikern, Berufsmusikpädagogen und Berufsschauspielern auf höchstem internationalen Niveau. Bereits in Mendelssohns Gründungskonzept (1840) ist die Grundlage der umfassenden musikalischen Bildung evident; bis heute steht die HMT Leipzig für innovatives und zukunftsorientiertes Lehren und Lernen, sie gibt der individuellen Förderung breiten Raum und sieht in der persönlichen Profilbildung ihrer Studierenden ein wichtiges Ziel künstlerischer Bildung. Die Studienangebote sind in Theorie und Praxis aufeinander abgestimmt und bieten unter künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Gesichtspunkten ein hohes Maß an Studienqualität.

Mit zahlreichen Partnern pflegt die HMT enge Kontakte und Kooperationen: Zusammen mit dem Gewandhausorchester gestaltet sie die Mendelssohn-Orchesterakademie, die jungen Musikerinnen und Musikern Praxisnähe vermittelt und deren enge Verzahnung beider Institute ein singuläres Merkmal darstellt.

An der HMT sind 1100 Studentinnen und Studenten eingeschrieben.

 Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig

Die Hochschule für Musik Dresden versteht sich als ein Ort zur Pflege der Musikkultur, an dem Kunst, Wissenschaft und Lehre in Theorie und Praxis ineinander greifen. Tradition und Erneuerung, Kontinuität und Experiment stehen in lebendigem Austausch. Freiräume für Experimente, neue Arbeitsweisen und künstlerische Forschung sind Bestandteil des Hochschulalltags.

Die Geschichte der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1856 als privates Konservatorium gegründet, ist sie heute eine staatliche Einrichtung auf Universitätsniveau.

Für ihr außergewöhnlich breites Spektrum an Studienmöglichkeiten  auf herausragendem Niveau ist die Hochschule für Musik Dresden bekannt. An beiden Fakultäten wird sowohl in der klassischen Richtung als auch  Pädagogisch ausgebildet. Neben den künstlerischen Studiengängen, die mit dem Bachelor und Masterzeugnis abschließen, bietet die Hochschule auch Lehramtsstudiengänge in besonderer Ausführung an. Neben dem klassischen Lehramtsstudium, bei dem das Schulfach Musik mit einem weiteren Fach ergänzt wird, kann auch das sogenannte Doppelfach Musik studiert werden, bei dem stattdessen ein weiteres musikalisches Fach gewählt werden kann.

Die  Hochschule zählt aktuell über 700 eingeschriebene Studentinnen und Studenten aus aller Welt. Erstklassige, international renommierte Lehrkräfte bieten ihnen eine praxisnahe Ausbildung. Dafür stehen moderne Unterrichtsräume, ein ausgezeichneter Konzertsaal und eine multifunktionale Probebühne zur Verfügung.

Hochschule für Musik Dresden

Als Zeichnungs-, Mahlerey- und Architectur-Akademie gemeinsam mit der Dresdener Akademie und einer Zeichenschule an der Porzellan-Manufaktur Meissen vom sächsischen Kurfürsten Friedrich Christian gegründet, zählt die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zu den ältesten europäischen Kunsthochschulen. Seit über 250 Jahren steht die Leipziger Akademie für künstlerische und gestalterische Ausbildung auf höchstem Niveau. Ihren ausgezeichneten Ruf verdankt sie den zahlreichen Absolventen und Absolventinnen, welche die Felder der zeitgenössischen bildenden Kunst und des Grafik-Designs maßgeblich mitprägen, sowie den namhaften Persönlichkeiten, die als Professorinnen und Professoren und Mitarbeiterinnen und Mitaqrbeitern an der HGB wirkten und wirken.

Die Hochschule mit etwa 500 Studentinnen und Studenten sieht sich ihrer künstlerischen und gestalterischen Geschichte verpflichtet, treibt aber offensiv die Erweiterung ihrer Diskurse und Lehrpraxen in neuen medialen Feldern voran. Sie will die Verschränkung von künstlerischer, gestalterischer und theoretischer Praxis weiter intensivieren. Innerhalb der Studiengänge, aber auch in Kooperation mit anderen Institutionen und Disziplinen außerhalb des Hauses fördert sie daher eine wechselseitige Durchdringung sowie die Offenheit gegenüber anderen Disziplinen und wissensorientierten Bereichen der Gesellschaft.

Dem Anspruch von Innovation und Tradition wird die Hochschule mit ihren sehr gut ausgestatteten Werkstätten für Holzschnitt, Künstlerischen Offsetdruck, Lithografie, Radierung und Siebdruck sowie für Buchdruck, Bucheinband und Handsatz sowie dem Audiovisuellen Labor und dem 3-D-Labor gerecht.Im Institut für Buchkunst der Hochschule entstehen aufwendige und außergewöhnliche Publikationen, die regelmäßig in nationalen und internationalen Wettbewerben mit Auszeichnungen bedacht werden.

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Die Hochschule für Bildende Künste Dresden mit etwa 550 Studentinnen und Studenten ist intensiv und praxisnah mit dem Kosmos der zeitgenössischen bildenden Kunst, dem Theaterleben, der Kulturgütererhaltung und den Schnittstellen von Kunst und sozialen Fragestellungen verbunden.

Der Studiengang Bildende Kunst hat eine große Tradition und zugleich den Anspruch, in die Gegenwart und in die Zukunft hinein zu wirken. Der Studiengang Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut widmet sich der Aufgabe vor allem die künstlerischen Werke der Vergangenheit zu bewahren. Die Studiengänge Bühnen- und Kostümbild und Theaterausstattung arbeiten hingegen für den vergänglichen Moment des Geschehens im Theater oder anderen temporär begrenzten Inszenierungen. Im Aufbaustudiengang KunstTherapie verbinden sich künstlerische Herangehensweisen mit therapeutischen Ansätzen.

Während ihrer langen Geschichte, in der zahlreiche berühmte Künstler gewirkt haben – die Akademie wurde 1764 gegründet – hat sie sich immer wieder gewandelt. Die ganz besondere Mixtur der Studiengänge sorgt heute für eine unverwechselbare Atmosphäre. Die Hochschulgebäude – sie verteilen sich auf drei Standorte – sind ein weiterer Teil des »genius loci«,  wie die einzigartiger Atmosphäre der Akademie umschrieben werden kann. Wer das imposante Gebäude auf der Brühlschen Terrasse besucht, einen Blick in die bemerkenswerte Ausstellungshalle Oktogon wirft, der spürt dieses besondere Klima. Dies gilt auch für den vor wenigen Jahren sanierten Hochschultrakt in der Güntzstraße oder die lichtdurchfluteten Ateliers und Werkstätten für die Bildhauer auf der Pfotenhauerstraße.

Hochschule für Bildende Künste Dresden

Die Palucca Hochschule für Tanz Dresden bietet aufbauend auf einer über 85-jährigen Tradition eine interdisziplinäre Tanzausbildung auf höchstem Niveau an. Der Leitgedanke der Hochschule ist es, kreatives Lernen zu ermöglichen und alle Studierenden, ob in der Ausbildung zu Tänzern, Tanzpädagogen oder Choreografen, zu ermutigen, eine eigene künstlerische Sprache zu finden.

Gret Palucca gründete 1925 ihre eigene Schule in Dresden. Zunächst unterrichtete sie in ihrer Wohnung, später in angemieteten Räumen. Freien Tanz zu vermitteln wurde ihr in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1936 nicht mehr gestattet. 1939 wurde ihre Schule geschlossen. Kurz nach Kriegsende eröffnete Palucca im Juli 1945 in Dresden ihre Schule wieder, die 1949 verstaatlicht wurde und den Status einer Fachschule für künstlerischen Tanz erhielt. Gret Palucca erfand das Unterrichtsfach Neuer Künstlerischer Tanz, um ihren eigenen ganz besonderen Stil als Unterrichtsgegenstand weiterhin im Lehrplan ihrer Schule behalten zu können. Der Klassische Tanz russischer Prägung dominierte die Ausbildung im Schulneubau der Palucca Schule, der 1957 in Dresden entstand. Nach 89 besann man sich auf die eigene Tradition. Die gleichberechtige Ausbildung in den drei Säulen Klassischer Tanz, Zeitgenössischer Tanz und Improvisation wurde fester Bestandteil des Profils der Hochschule und macht ihre Besonderheit aus.

An der Hochschule sind etwa 180 junge Frauen und Männer eingeschrieben.

Palucca Hochschule für Tanz Dresden

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