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Aufbau des Studiums

Studenten werfen ihre Hüte in die Höhe © Stephan Floss

An fast allen Hochschulen ist das Studienjahr in ein Wintersemester (WS) und ein Sommersemester (SS) unterteilt. Nicht in allen Studiengängen können Sie sich aussuchen, ob Sie im Winter oder im Sommer mit dem Studium starten. In einigen Fächern (z.B. Tiermedizin) ist ein Studienbeginn nur zum Wintersemester möglich.

Die Studieninhalte von Bachelor- und Masterstudiengängen werden nach Modulen - Themengebieten - strukturiert. Module sind abgeschlossene thematische Einheiten. Sie bestehen aus mehreren Lehrveranstaltungen, die zu einem gemeinsamen Teilgebiet eines Studienfaches gehören. Die Module aus unterschiedlichen Lehrveranstaltungen vermitteln im Bachelorstudiengang allgemeine fachliche Grundlagen und Methodenkenntnisse. Ein Modul kann sich aus verschiedenen Lehrveranstaltungen wie Seminar, Übung und Vorlesung zusammensetzen. Das dabei erworbene Wissen müssen Sie in Modulprüfungen nachweisen. Für den erfolgreichen Abschluss eines Moduls bekommen Sie Leistungspunkte. Neben den Pflichtmodulen, die von allen belegt werden müssen, gibt es auch noch Wahlmodule, so dass nicht alle Studierenden eines Studiengangs völlig identische Studienverläufe haben, sondern sich je nach Interesse für bestimmte Schwerpunkte entscheiden können. In den Modulen der fortgeschrittenen Studienphase werden die Kenntnisse vertieft und erweitert und auch fachübergreifende Qualifikationen erworben. Projektarbeiten und Praktika stehen auf dem Programm. Oft erlauben Wahlpflichtmodule/-fächer sowie optionale Wahlmodule/-fächer eine individuelle Schwerpunktbildung. Sind Praxis- oder Auslandssemester vorgesehen, so werden diese meist im vierten oder fünften Bachelor-Semester absolviert. Zum Ende des Studiums ist eine größere schriftliche und/oder experimentelle Arbeit, die Bachelorthesis, anzufertigen.

Ein Fach oder zwei Fächer? Ein Bachelor kann ein oder zwei Hauptfächer umfassen. Bei einem Ein-Fach-Bachelor liegt der Schwerpunkt auf dem gewählten Studienfach. Die Nebenfachmodule orientieren sich dabei an den Inhalten des Vollfaches und sind im Programm integriert. Die Zulassung erfolgt dabei ausschließlich für das Vollfach. Bei einem Zwei-Fach-Bachelor werden zwei Fächer gleichberechtigt nebeneinander studiert. Bei Bachelor-Studiengängen, die für das Lehramt qualifizieren, werden diese beiden Fächer als erstes und zweites Lehramtsfach festgelegt.

Die bestandene Bachelor- bzw. Masterarbeit bildet den Abschluss des Studiums. Die Abschlussnote setzt sich aus den in allen Modulen des jeweiligen Studiums erworbenen Noten zusammen. Bei erfolgreichem Abschluss von Modulprüfungen werden Leistungspunkte vergeben. Innerhalb eines sechssemestrigen Bachelorstudiums müssen insgesamt 180 Leistungspunkte erbracht werden, um das Studium erfolgreich abzuschließen. Für den erfolgreichen Abschluss des viersemestrigen Masterstudiums sind 120 Leistungspunkte erforderlich. In der Regel beträgt der Arbeitsaufwand für ein Semester durchschnittlich 900 Arbeitsstunden.

Das ECTS, European Credit Transfer System (Europäisches System zur Anrechnung von Studienleistungen), wurde von der Kommission der Europäischen Union entwickelt, um eine einheitliche Vorgehensweise bereitzustellen für die sichere akademische Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen. Es stellt eine Methode zur Verfügung, Studienleistungen zu messen sowie zu vergleichen und sie von einer Institution auf eine andere zu übertragen. Bei einem Wechsel der Hochschule müssen die Leistungen, die ein Studierender bisher erbracht hat, von der neuen Hochschule anerkannt werden. Hierzu muss die neue Hochschule nicht nur seine Prüfungsnoten erfahren, sondern auch wissen, welcher Arbeitsaufwand für das jeweilige Fach geleistet wurde. Jedes Modul wird also mit einer Anzahl von Credit Points versehen. Die Credit Points kennzeichnen den Arbeitsaufwand des Studierenden je Modul, der sich aus der Anwesenheit an der Hochschule, aus den Phasen des Selbststudiums, der Prüfungsvorbereitung und dem –aufwand sowie den Praktika zusammensetzt.

Ein Transcript of Records ist die Bescheinigung, die ein Studierender benötigt, wenn er die Hochschule national oder international wechseln will. Darin enthalten sind alle bisher absolvierten Lehrveranstaltungen und Module, die dafür erreichten ECTS-Punkte und die nationalen Prüfungsnoten mit den entsprechenden ECTS-Noten. Mit dem Diploma Supplement erhält jeder Absolvent eine zertifizierte Ergänzung zum Bachelor-Zeugnis, in dem die persönlichen Daten, Informationen zum Studium, Titel und die Note vermerkt sind. Ein zusätzlicher Passus erklärt einheitlich das deutsche Studiensystem.

 

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